Geschmeidiger Bursche...
- Angleiten
- Handling
- sehr kompakt
- kaum Schutz vor Abrieb
- Leash nicht im Lieferumfang
Was kann die dritte Wing-Generation mit Gabel besser als die ersten beiden? Kurz vor Redaktionsschluss hatten wir die Chance, das finale Produktionsmuster des brandneuen Slick aus dem Hause Duotone zu testen. Leider blieb uns zu wenig Wasserzeit für einen ausgiebigen Vergleich, deshalb verzichten wir hier auf die Noten. Der komplette Test folgt in der nächsten Ausgabe. Aber genug Zeit für einen ersten Eindruck war allemal und den wollen wir auf gar keinen Fall für uns behalten.
An Land
Mini-Boom nennt sich die größte Veränderung im Hinblick auf die Vorgänger. Duotone-Designer Ken Winner verzichtet auf das alte Befestigungssystem und spendiert dem Neuling einen Mix aus durchgehender Strut und Gabel. Der Mini-Boom wird einfach in zwei Aufnahmen links und recht von der Aussparung der Strut vor dem Aufpumpen hineingeschoben. Die beiden Hülsen vorne und hinten an der Strut halten den Gabelbaum an Ort und Stelle, sobald die geforderten 7psi Druck aufgebaut wurden. Daneben fällt vor allem die gedrungene Outline auf. Um 90 Grad kippen die langen Tips nach hinten und schaffen so ordentlich Abstand zur Wasseroberfläche. Die Spannung im Canopy lässt zur Trailing Edge hin harmonisch nach. Sehr gut gelungen ist die Position der Fenster, die nah an die Strut heranreichen. So hat man immer guten Durchblick nach Lee. Und werden erst mal alle Spots etwas voller – wir waren am Testtag mit 30 Wingern auf dem Wasser –, werden Fenster doch immer wichtiger, um Unfällen vorzubeugen. Der Durchmesser der Leading Edge wurde im Vergleich zum Vorgänger Echo etwas reduziert. Unverändert geblieben sind Material und die kleinen Verstärkungen gegen Abrieb. Heißt, in erster Linie ist er wie alle anderen Duotone-Wings auch für den Einsatz auf dem Wasser ausgelegt. Wählen kann man ab sofort, ob man den Mini-Boom in Alu oder in der leichteren Carbon-Bauweise haben möchte. Wobei man für den Carbon-Baum mit 189 Euro im Vergleich zum Alu-Baum mit 69 Euro schon etwas mehr finanzielle Reserven einplanen sollte. Kleiner Trost, eine Gabellänge reicht für alle Größen von 2.5 bis 7.0 Quadratmeter.
Auf dem Wasser
Der kompakte Wing ist leicht beim Start aus dem Wasser zu lüpfen. Erster Vorteil gegenüber dem Vorgänger, auch wenn es mal etwas länger dauert mit dem Start: Das Ende des Wings taucht nicht ab und man muss ihn nicht kräftig aus dem Wasser zerren. Hier verhält er sich wie Designs mit Griffen und Strut. Dazu liegt der Slick in Startposition ruhiger auf dem Wasser. Selbst wenn wie in unserem Fall die ein oder andere stürmische Hagelbö durchkommt. Beim Anpumpen kann man das gedrungene Design sehr gerade stellen, ohne Angst zu haben, dass die Tips das Wasser berühren. Das macht das Anpumpen sehr effizient. Dazu kommt, dass das Profil recht hart ist und viel Vortrieb aufbaut. Gefühlt ist man mit dem Neuen mit etwas Technik deutlich schneller am Fliegen als mit der gleichen Größe des Vorgängers Echo. Auf Amwindkurs glänzt das Profil ebenso. Schnell und effizient geht es in steilem Winkel gegen den Wind. In Manövern spielt das Konzept des Gabelbaums seine Vorteile voll aus: Man kann zugreifen, ohne hinzuschauen. Auch wer jetzt keine Handlepasses à la Henning Nockel und Co. hinlegen möchte, spätestens beim Lernen der Wende hilft einem, dass man an der Gabel die Hände frei vor und zurück rutschen lassen kann. Die Gabel selbst ist leicht oval geformt, sodass man den Wing sehr gut führen kann. Richtige Wellen sind hier in der Kieler Bucht eher selten zu finden, aber beim Runterfliegen von der einen oder anderen kleinen Erhebung lässt sich der Slick sehr ruhig und neutral fliegen. Das macht neugierig auf seine Performance in ordentlichen Wellen.
Für Wen
„Das Beste aus beiden Welten“, so vollmundig schickt die Marketingabteilung den Slick in den Kampf um möglichst hohe Marktanteile. Nach unserer kurzen Session sind wir auf jeden Fall sehr gespannt auf einen ausgiebigen Test des Serienmodells. Der erste Eindruck zeigt, dass Ken Winner und Co. ein paar Schippen draufgelegt haben und es geschafft haben, im Vergleich zum Echo ein Performance-Plus mit neutralerem Handling zu verbinden. Besonders, aber nicht nur, werden Windsurfer und Freestyler das direkte Gefühl und den intuitiven Griff des Gabelbaums sofort ins Herz schließen. Dazu kommt, dass die ultrakompakte Outline viel Freiraum bei Manövern schafft.
Testnoten
Specs & Facts
Wing: Duotone Slick
Testgröße: 4.5 qm
Weitere Größen: 2.5, 3.0, 3.5, 4.0, 5.0, 5.5, 6.0, 6.5, 7.0 qm
Preis: 809 Euro plus 69 oder 149 Euro
Wing Span*: 3,06 m
Strut*: 1,88 m
Gewicht*: 2,33 kg (Carbon Gabel)
Griffe: mini Boom
Fenster: ja
Lieferumfang: Reparatur-Set
Leash: nein
Kammersystem: eine Luftkammer mit Duotone-
System, plus zweiter Verschluss
*Messwerte der Redaktion
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