S-Klasse...
Neben den Stallbrüdern Echo und Slick, die allein schon aufgrund ihres Gabelbaums ziemlich einzigartig auf dem Markt sind, kommt der Unit mit Strut und Handles erst mal eher unscheinbar daher. Doch was dem einen die Gabel ist, ist dem anderen ein leichtes S: Anatomisch geformt biegt sich die Strut dem Piloten entgegen. Mollig umwickelt kommen die Handles daher. Richtig Spannung herrscht dagegen im Canopy und so glänzt der leichte Unit im idealen Windbereich mit viel Zug bei gleichzeitig leichtem Handling.
- Angleiten
- Handling im unteren Windbereich
- Speed
- kaum Schutz vor Abrieb
- hohe Haltekräfte im oberen Windbereich
An Land
Ein Luftdruck von 6 psi ist eher der untere Bereich, mit dem die Wings im Mittel aufgepumpt werden. Beim Unit reicht das locker, damit die voluminöse Strut und die ebenso relativ dicke Leading Edge ihm ein sehr steifes Rückgrat verleihen. Richtig viel Spannung hat der Wing ins Canopy geschnitten bekommen – ganz ähnlich wie F-One, RRD, Smik und Takoon –, die auch an den Tips und bis zur Trailing Edge erhalten bleibt. „Wasser, marsch!“, kann man nur sagen in Hinblick auf die sehr dezent gesetzten Verstärkungen gegen Abrieb. Wer ein anderes Element mit dem Unit entdecken möchte, sollte vorsichtig zur Sache gehen, damit es keine Scheuerstellen gibt. Dafür macht er auf der Waage einen schlanken Fuß. Sehr harmonisch und mit einer mittleren Aspect Ratio versehen fällt die Outline aus. Wenn man Fenster möchte, sind sie hier okay, was Position und Größe angeht. Wie gesagt, für uns sind Fenster gerade in kleinen Wings reine Geschmackssache. Viel eindeutiger ist da die Bewertung der EVA-ummantelten Griffe. Supersoft, angenehm zu greifen, nur das innen liegende Gurtband ist etwas weich und so schaukelt man beim Anpumpen und Dümpeln ohne viel Halt an der Strut hin und her. Sobald der Druck auf den Griffen zunimmt, merkt man davon aber nicht mehr viel. Bevor es jetzt aufs Wasser geht, sollte man sich schnell noch eine Leash besorgen, die gehört bei Duotone als einzigem Hersteller im Test leider nicht zum Lieferumfang.
Auf dem Wasser
Das leichte S macht es recht leicht, den vorderen der drei Handles zu greifen, um den Wing vor sich zu ziehen. Das stark vorgespannte Profil sorgt dann dafür, dass Pumpbewegungen direkt in Vortrieb umgesetzt werden und man schnell ins Gleiten kommt. Noch direkter wäre es, wenn die Griffe weniger aufschaukeln würden. Perfekt ist die Anordnung der drei Griffe (ab 5 qm gibt es einen mehr). Hallo, winke, winke… wer anderen Wingfoilern auf dem Wasser zuwinken oder schlicht mal den Arm entspannen möchte, kann den Unit im mittleren Griff problemlos mit einer Hand greifen und so weiterfliegen. Ansonsten liegt der Druckpunkt im unteren und mittleren Windbereich immer genau in der Mitte der beiden Hände. Hatten wir schon gesagt, dass der Unit richtig Dampf hat? Hat er, das heißt, man kann den 4.0er recht früh wählen, vor allem wenn man technisch schon versierter ist und sich gut aufs Foil pumpen kann. Auch am Wind ist die Leistung sehr gut, man kann also bedenkenlos, am besten auf einer schönen Welle, Höhe vernichten. Beim Amwindfahren muss man nur ähnlich wie beim SIC darauf achten, den Wing nicht zu überziehen, also ruhig mit der hinteren Hand bleiben, damit die Strömung nicht abreißt. Auf der Welle ist der leichte Wing ein verlässlicher Partner, der so lange stillhält und ruhig neben einem fliegt, bis man wieder zusätzlichen Schub benötigt. Das macht ihn in Manövern zu einem gefragten Tanzpartner. Mit viel Druck in die Halse, dann loslassen und der Wing bleibt ruhig über einem stehen. Gleiches gilt für die Wende: Er bleibt lange stabil in der Luft und zieht einen schnell rum, sobald man wieder dichtnimmt. All dies gilt allerdings vor allem bei wenig bis mittlerem Wind. Angepowert erhöhen sich die Haltekräfte schlagartig und man muss schon ordentlich dichthalten; wer kann, nimmt lieber schnell eine Nummer kleiner, sonst ist der Muskelkater vorprogrammiert. Auch beim Wellenabreiten verliert er dann seine innere Ruhe und beginnt, zappelig zu werden.
Für Wen
Ob Anfänger oder Fortgeschrittene, der Unit wird mit seinem tollen Low-End-Verhalten allen Spaß machen, solange man ihn nicht zu groß wählt. Im Zweifel also lieber den kleineren Bruder nehmen und sich am leichten Handling und den weichen Griffen erfreuen. Wer keine Lust auf Größenwechsel hat, sollte kein Problem damit haben, im oberen Windbereich der dann ungezähmten Power des Unit etwas entgegenzusetzen.
Testnoten
Specs & Facts
Wing: Duotone Unit
Testgröße: 4.0 qm
Weitere Größen: 3.3, 5.0, 6.0 qm
Preis: 749 Euro
Wing Span*: 3,00 m
Strut*: 1,65 m
Gewicht*: 1,95 kg
Griffe: LE: 1, Strut: 3
Fenster: ja
Lieferumfang: Reparatur-Set
Leash: nein
Kammersystem: eine Luftkammer, Duotone-Ventil
und zusätzliches Auslassventil
*Messwerte der Redaktion
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