Quirlieger Franzose...

F-One Strike Unterseite

Der erste Wing aus dem Hause F-One, der Sling, hatte rund um den Globus früh eine feste Fangemeinde um sich versammelt. Umso gespannter waren wir, was der neue Strike zu bieten hat. In den Händen von Pro-Winger Titouan Galea auf jeden Fall einiges, sieht man sich die Performance des Neukaledoniers bei der Wingfoil World Tour oder seine Luftakrobatik im Launch-Clip des Strike an. Bleibt die Frage, wie er in den Händen von durchschnittlich talentierten Wingern fliegt…

  • Handling
  • leicht
  • sehr direkt
  • recht eng anliegende Griffe
  • relativ große Spannweite

An Land

Gletscher-Blau, Mango-Orange oder Lagunen-Blau, die möglichen Farbkombis des Strike machen auf jeden Fall schon mal Lust auf Urlaub. Neben den pastelligen Farben fallen einem die relativ schmal geschnittene Leading Edge und die dadurch auch recht dünn gehaltenen Tips ins Auge. Auch die Strut hat einen verhältnismäßig kleinen Durchmesser. Das Skelett des Wings ist aber mit 9 psi Druck auf viel Spannung aufgebaut und erhält so seine härtere Abstimmung. Spannung hat auch das gesamte Canopy zu bieten. Sehr viel im vorderen Bereich bis in die Tips, etwas weniger wird es dann hin zur Trailing Edge. Aber auch hier ist weitaus mehr zu finden als zum Beispiel beim Gaastra oder Ozone. Wie beim Stallbruder Sling setzen die Franzosen bei der Outline auf eine sehr gestreckte Aspect Ratio. Der 4.0er hat mit 3,20 Metern Spannweite und 1,73 Metern Strut im Verhältnis zusammen mit dem SIC das gestreckteste Profil des gesamten Testfelds. Griffe gibt es genau zwei, diese sind dafür etwas weiter geschnitten und sehr dünn gehalten. Schlank ist der Strike auch auf der Waage: Mit 1,92 Kilo ist er zusammen mit Slingshot, Takoon, Unit und Smik ganz vorne bei den Leichtgewichten dabei.

Auf dem Wasser

Starten lässt sich der Franzose sehr leicht. Die langen Flügel und die kurze Strut kommen schnell vom Wasser los. In die richtige Position drehen sollte man den Wing am besten aber im Wasser. Im Knien auf einem kleinen Board muss man sich sonst ganz schön recken, um den Flügel ohne Wasserkontakt rumzubekommen. Auf Anpumpen reagiert das steife Profil sehr direkt. Wichtig ist aber auch hier, dass die Arme oben bleiben, damit das untere Wing-Ende nicht plötzlich abbremst. So ist man mit aktiver Technik schnell und locker im Gleiten, selbst am unteren Wind-Limit. Dann beschleunigt der Strike nahtlos. Die dünnen, weichen und recht weiten Griffe sind etwas wackelig beim Dümpeln, unter Spannung merkt man davon weniger. Wer allerdings auch gerne mal einhändig fliegt, findet keine passende Position, hier hätte man ruhig noch eine normale Schlaufe in der Mitte spendieren können. Ansonsten passen die Positionen der beiden Griffe optimal, auch bei stärkerem Wind verteilt sich der Druck immer sehr gleichmäßig auf den Händen. Auf Steuerimpulse reagiert der sportlich straff abgestimmte Wing sofort, aufpassen muss man aber auch hier, dass die Tips keinen Wasserkontakt bekommen. Titouan scheint eher ziemlich groß gewachsen zu sein. Am Wind glänzt der F-One mit sehr guter Performance, hier liegt er immer im Spitzenfeld, egal ob im unteren oder oberen Windbereich. Dabei fliegt er trotz der kurzen Strut immer sehr ruhig und gut kontrollierbar. Auch in der Welle hat er die Ruhe weg und stabilisiert sich immer sehr gut von selbst, wenn man ihn am vorderen Handle oder am Leading-Edge-Griff führt. Das ruhige Flugverhalten in Kombination mit der kurzen Strut und dem geringen Gewicht macht Halsen und Wenden zum spielerischen Vergnügen. Damit fühlt er sich im Line-up ausgesprochen wohl. Beim Speed machen es die etwas indirekten Griffe manchmal etwas schwierig, über eine längere Distanz Vollgas zu geben. Ziemlich leicht kann man dafür mit dem Strike den Luftraum erobern, da das direkte Ansprechen auf Steuerimpulse viel Pop gibt und er ordentlich Zug nach oben entwickelt.

Für Wen

Größere Fahrer, die auch 90er-Masten bevorzugen, werden die Vorteile des Strike – große Wind-Range, leichtes Handling, viel Pop und neutrales Flugverhalten in der Welle – voll auskosten können. Ob man die dünnen, weicheren Handles mag, sollte man am besten mal bei einer Probefahrt selbst ­erfühlen. Im Testteam gab es dazu keine einhellige Meinung. Für Freestyler, die in erster Linie auf Flachwasser unterwegs sind, ist der Strike sehr gestreckt, Ähnliches gilt für kleinere Piloten. In beiden Fällen können die Tips schnell einmal das Wasser berühren.

Testnoten

F-One Testnoten
F-One Strike Vorderseite
F-One Strike Oberseite
F-One Strike Unterseite

Specs & Facts

Wing: F-One Strike

Testgröße: 4.0 qm

Weitere Größen: 2.8, 3.5, 5.0, 6.0 qm

Preis: 899 Euro

Wing Span*: 3,20 m

Strut*: 1,73 m

Gewicht*: 1,92 kg

Griffe: LE: 1, Strut: 1 vorne, 1 hinten

Fenster: nein

Lieferumfang: Reparatur-Set, Leash

Leash: ja, Gurtmaterial mit Gummiseele und
Einhandverschluss

Kammersystem: eine Luftkammer mit I-SUP-Ventil und
einem zusätzlichen Verschluss

 

*Messwerte der Redaktion

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