Beam me up,Scotty!
Die Marke aus Down Under ist in Europa neu auf dem Markt. Der Macher dahinter ist Scott McKercher, ein alter Bekannter in der Szene. Lange Jahre war er bei Starboard für Windsurf-Waveboards und später für die SUP-Range zuständig. Beim Design des Wings half ihm die langjährige Entwicklungsarbeit von Windsurfsegeln. Und was er da unter seiner eigenen Marke anbietet, ist wirklich „smik“, was unter Aussies so viel wie „ziemlich nice“ bedeutet. Geringes Gewicht und recht flaches Profil lassen den Australier vor allem in der Welle und in Manövern glänzen.
- leicht und handlich
- Stall Welle
- Fahrstabilität
- wnig Verstärkung gegen Abrieb
An Land
Spielereien sucht man hier vergeblich. Dazu gehört, dass dem Aussie nur die nötigsten Verstärkungen verpasst wurden. Lediglich oben auf die Leading Edge sind kleine Pads aufgenäht. Das macht sich auf der Waage positiv bemerkbar, zeigt aber auch eindeutig, das bevorzugte Element des Smik ist Wasser. Gleiches gilt übrigens für den ähnlich knapp verstärkten Unit von Duotone, während der Takoon gar nichts von zusätzlichen Verstärkungen hält. Die Outline des Smik ist sehr harmonisch und kompakt gehalten. Die Strut ist in etwa ebenso kurz wie die des Slingwing, dafür wurden die Flügel beim FW im Vergleich um 30 Zentimeter gestutzt. Das merkt man beim Dümpeln wie beim Foilen, der Abstand zum Wasser ist immer recht groß. Zudem hat der Smik so eine weitaus weniger extreme Aspect Ratio als F-One, Slingshot oder SIC. Die Leading Edge ist recht schmal designt, dafür schrumpft der Durchmesser aber nicht so sehr wie bei manchen anderen Wings in Richtung Tips. 7 psi Druck geben dem ganzen Wing einen recht strammen Charakter, ohne zu hart zu wirken, am ehesten vergleichbar mit einem guten Sportfahrwerk. Das mitteltiefe Profil hat im Testfeld mit die meiste Spannung im Canopy und verliert diese auch nicht völlig an der Trailing Edge. Die fünf Handles sind ein top Kompromiss aus direktem Fahrgefühl, easy Greifen und Komfort. Da die Trailing Edge leicht unter Spannung steht, verzichtet man auf zusätzliche Latten. Das funktioniert ausgesprochen gut, selbst im oberen Windbereich flattert nichts.
Auf dem Wasser
Starten gelingt mit dem leichten Wing einfach. Er löst sich easy vom Wasser und bleibt dann sehr ruhig, selbst bei böigen Bedingungen. Legt man dann den ersten Gang ein, beschleunigt er, als hätte er ein eingebautes Automatikgetriebe. Ohne Ruckeln und übermäßigen Druck geht es ziemlich flott los. Das Profil baut genügend Zug auf, um sich im unteren Windbereich gut anpumpen zu lassen, ist bei richtig Power aber auch im oberen Windbereich leicht zu handeln. So kann man mit dem Wing noch relativ entspannt richtig Hackengas geben, wenn man mit den etwas tiefer profilierten, härter abgestimmten Kandidaten wie dem Ensis oder Flysurfer schon ordentlich zupacken muss. Kurz, der Smik behält über den gesamten Windbereich sein sportlich direktes Fahrverhalten, ohne dabei extrem hart zu wirken. Die relativ steifen, aber gut gepolsterten Griffe tragen zum sportlichen Feeling bei. Das sportlich direkt abgestimmte Fahrwerk lädt zu engen Turns und Halsen geradezu ein. Widerstandslos lässt sich der Smik über den Kopf ziehen und bleibt gefühlt immer da, wo man ihn haben möchte. Im Eiltempo geht es so auch durch die Wende. Im Augenwinkel tauchen schöne Wellen auf, also heißt es fix Höhe knüppeln. In dieser Disziplin ist er dem F-One, SIC und Flysurfer hart auf den Fersen. Vor der Welle merkt man, dass sein Designer schon vor langer Zeit sein Herz an möglichst fette Brecher verloren hat. An der Leading-Edge-Schlaufe fliegt der Smik sauber hinter einem her und bleibt auch hier ein treuer Begleiter, der sich nur zu Wort meldet, wenn er dazu aufgefordert wird. Damit liegt er beim Wellenabreiten zusammen mit dem Ozone, F-One, Takoon und Slingwing V2 an der Spitze der Testgruppe. Das direkte, geschmeidige Ansprechen auf Steuerimpulse hilft auch, wenn es hoch hinausgehen soll: Beim Absprung hat der Smik schönen Pop und in der Luft lässt er sich sehr gut steuern, da er auch im oberen Windbereich mit sehr viel Kontrolle glänzen kann.
Für Wen
„That’s the way I wanna rock’n’roll“, würden AC/DC singen. Ihr Aussie-Kumpel ist sportlich abgestimmt und dennoch leicht zu dirigieren. Darüber hinaus bleibt er bis in den oberen Windbereich stabil. So ist er der perfekte Partner für die Welle oder schnelle Flachwasser-Tricks. Sportliche Einsteiger sollten jedoch pfleglich mit ihm umgehen, die Verstärkungen gegen Abrieb sind minimal.
Testnoten
Specs & Facts
Wing: SMIK FW
Testgröße: 4.0 qm
Weitere Größen: 3.5 , 5.6 qm
Preis: 600 Euro
Wing Span*: 2,92 m
Strut*: 1,66 m
Gewicht*: 1,95 kg
Griffe: LE: 1, Strut: 5
Fenster: nein
Lieferumfang: Reparatur-Set, Leash
Leash: ja, Stoff-Leash mit Gummiseele und
Klettverschluss
Kammersystem: zwei Luftkammern mit Bajonettventilen
*Messwerte der Redaktion
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