Roter Baron
Schon beim letztjährigen Update hat der Mantis eine zusätzliche Portion Power ins Profil geschnitten bekommen. Mit härterem Tuch in der Leading Edge und der Strut und einem nochmals überarbeiteten Profil soll der kompakte Hawaiianer in der dritten Version nochmals einen härteren Punch haben. Wie beim Vision kommt auch er mit neuen, harten Handles und großen Fenstern, die einen sehr guten Blick nach Lee ermöglichen. Wie sieht’s mit der Kontrolle aus bei all der Power?
An Land
Wie von Cabrinha gewohnt zeigt der Mantis eine saubere Verarbeitung mit Liebe zu den Details. Einzig das Schraubventil ist etwas fummelig zu öffnen und schließen. Zudem muss man immer gut darauf achten, dass kein Sand ins Gewinde kommt und es beim Aufschrauben gerade aufgesetzt wird, damit es sich nicht verklemmt. Hier gibt es mit den Push-Pin-Ventilen oder der Eigenentwicklung von Duotone smartere Varianten auf dem Markt. Sehr gut sind dagegen die neuen Handles. Man kann sie mit den beiliegenden Inbus-Schrauben leicht befestigen und hat dabei die Wahl, das mitgelieferte Distanzstück, das mehr Raum zur Strut lässt, einzusetzen oder nicht. Wer will, kann es auch nur auf einer Seite nutzen und so die Griffe etwas nach innen zeigen lassen. Dabei sind die sehr langen Griffe recht schmal, innen gummiert und leicht flexend. Die vordere, sehr steife und harte Handle auf der Leading Edge bietet viel Kontrolle, ist für große Hände oder mit Handschuhen aber etwas eng. Die Outline des Mantis wirkt leicht gedrungener als die des Vision, hat aber zumindest in der jeweiligen Testgröße 4,0 Quadratme-ter die gleiche Spannweite, die Strut ist acht Zentimeter länger als die des Vision. Das Profil ist tiefer geworden als beim letzten Mantis und hat den tiefsten Punkt etwas weiter hinten als beim Vorgänger.
Auf dem Wasser
Wie beim Vision sind auch beim Mantis die neuen Handles sehr lang und die vordere reicht bis kurz vor die Fronttube. So kann man den Wing beim Start an ihr gut aus dem Wasser und vor sich ziehen. Schon beim ersten Dichtnehmen merkt man, dass der aktuelle Mantis ein sehr kraftvolles Profil bekommen hat. Das baut in Verbindung mit der harten Leading Edge und Strut sofort Druck auf und zieht einen so fix aufs Foil. Durch diese harte, kraftvolle Abstimmung reagiert der Cabrinha in der Flugphase sehr direkt auf jeden Input des Piloten. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass gerade im oberen Windbereich härtere Böen sofort auf den Händen zu spüren sind. Dabei bleibt der Druckpunkt im Mantis aufgrund des straffen Rückgrats aus Strut und Leading Edge stabil, aber es braucht doch etwas mehr an Kraftaufwand, ihn bei viel Wind zu beherrschen, als beim insgesamt etwas weicher abgestimmten Vision. Wer hierfür die nötige Erfahrung mitbringt, kann dafür mit dem Mantis echte Höhenluft schnuppern. Holt man den Wing nach dem Absprung leicht dicht, zieht einen das auftriebsstarke Profil sofort in den zweiten und gern auch mal dritten Stock. In puncto Speed kann der Mantis ebenfalls sehr gut mithalten, ist hier aber nicht ganz so easy und leicht zu führen wie zum Beispiel die Slick von Duotone. Angenehm sind die neuen Griffe. Durch den leichten Flex in Verbindung mit der Gummierung und dem geringen Durchmesser sind sie entspannt zu greifen und gehören insgesamt zu den komfortabelsten Griffen auf dem Markt. In Manövern fühlt sich der Mantis ausgesprochen wohl. Leicht und ruhig lässt er sich durch die Halse führen und beim Wenden geht die im Vergleich zum Vision mit einem dünneren Durchmesser versehene Leading Edge schnittig durch den Wind. Und wie sieht es beim Driften in der Welle aus, schließlich war dies eine der Paradedisziplinen des Vorgängers? Da können wir weiterhin grünes Licht geben: Auch der neue Mantis ist hier absolut neutral und leicht zu handeln. Montiert man die vordere Handle mit den Abstandshaltern, kann man auch diese sehr gut auf der Welle greifen und hat so noch mehr Kontrolle.
Für wen?
Kraftvolle Fahrer, die einen direkten und sportlichen Wing suchen, sind beim Cabrinha an der richtigen Adresse. Dazu ist der Mantis nach wie vor ein sehr guter Wave-Wing mit ausgezeichnetem Flugverhalten beim Drift auf der Welle und in Manövern plus tollem Ausblick nach Lee. Die neuen Handles bieten einen sehr direkten Kontakt zum Wing und zudem die Möglichkeit, sie auf den eigenen Fahrstil einzustellen.
Testnoten
PLUS
- viel Pop
- direkt
- große Fenster
- komfortable Handles
MINUS
- Leading-Edge-Handle recht eng
Specs & Facts:
Wing: CABRINHA Mantis V3
Testgröße: 4.0 qm
Weitere Größen: 2.0, 2.5, 3.0, 3.5. 4.5, 5.0, 6.0, 7.0 qm
Preis: 999 Euro
Wing Span*: 3,10 m
Strut*: 1,72 m
Gewicht*: 2,5 kg
Griffe: Leading Edge: 1, Strut: 2
Fenster: ja
Lieferumfang: Reparatur-Set
Leash: mit Klett- und Einhandverschluss
Kammersystem: eine Luftkammer mit Bajonettventilen
Abstimmung: hart
Kammersystem: eine Luftkammer mit Bajonettverschluss und Entlüftungsventil
*Messwerte der Redaktion
Weiter Infos vom Hersteller zum Produkt: https://www.cabrinha.com/products/mantis-v3
Diese Artikel könnten dich ebenfalls interessieren
Video: From Tarifa to Hood River
Must Watch: Hood River Wing ActionDie Idee für einen Hood River Wing & Foiling…
Duotone Unit SLS Concept Blue
Neuzugang in der Duotone Wing-Range 2025Mit dem Unit SLS Concept Blue 2025 schließt Duotone…
Wing Surfers Ausgabe 3/24
Jetzt das neue WING Surfers Magazin lesen! Jetzt digital lesen in der APP (iOS und Android)…
Armstrong Foils Foilwave No. 2 – präsentiert vom WING Surfers Magazin
Nach der gelungenen Premiere im letzten Oktober lädt der Armstrong Foils Foilwave zum…
WING Surfers Magazin 2/24
Wir starten mit WING Surfers 2/24 in den Sommer! Jetzt digital lesen in der APP (iOS…
Duotone Wing Neuheiten: Downwinder Air
Inflatable Downwind Performance für Wingfoiling und SUPReisefreundlich, dank seiner aufblasbaren Konstruktion, gleichzeitig robust und…