Neuer Styler
Beim neuesten Flügel der Hawaiianer sucht man die Doppelstrut-Konstruktion des Vorgängers vergeblich. So ist es nur logisch, dass der neue Stallgefährte des Mantis auf Vision umgetauft wurde. Das völlig neu entwickelte Design soll mit kraftvollem Profil und leichtem Handling vor allem Freerider und Freestyler ansprechen. Haben die Designer den richtigen Ton getroffen für die Zielgruppe?
An Land
Wenn es um saubere Verarbeitung geht, waren alle Cabrinha-Wings bisher tadellos. Gleiches gilt, obwohl das Gewicht vom Vorgänger nochmals um 200 Gramm gesenkt wurde, für den Vision. Neben den großen Fenstern fallen als Erstes die neuen Handles, auf. Man kann sie mit den beiliegenden Inbus-Schrauben leicht befestigen und hat dabei die Wahl, das mitgelieferte Distanzstück, das mehr Raum zur Strut lässt, einzusetzen oder nicht. Dabei sind die starren, sehr langen Griffe recht schmal, gummiert und flexen leicht. Bei der Outline kommt der Cabrinha Vision trotz der nicht übermäßig großen Spannweite leicht gestreckt daher. Das liegt an der mit 1,64 Metern kürzesten Strut im Testfeld. Zum Vergleich: Der Unit ist hier zehn Zentimeter und der nächst-kürzere, der Vayu VVing 3, immer noch acht Zentimeter länger geschnitten. Das etwas weiter hinten liegende recht volle Profil wurde mit einer langen geraden Anströmkante an der Leading Edge kombiniert. Viel gearbeitet hat man auf Maui und am River-Gorge auch an der Flex-Abstimmung in den Tips sowie an der Härte von Strut und Leading Edge. Die relativ dünnen Tips haben mehr Flex als beim Vorgänger und sollen so für ruhiges Flugverhalten insbesondere bei böigen Bedingungen und im oberen Windbereich sorgen. Strut und Leading Edge sind noch mal eine Spur steifer geworden. Auch die vordere Handle auf der Leading Edge ist sehr steif und hart designt, damit man den Wing auf der Welle immer gut unter Kontrolle halten kann.
Auf dem Wasser
Dank der Mischung aus kurzer Strut und vollerem Profil lässt sich der Wing sehr leicht an der weit nach vorn reichenden Front-Handle aus dem Wasser lüpfen. Auch die hintere Handle ist so groß designt, dass man immer blind einfach zugreifen kann, sei es beim Start oder in Manövern. Trotz der kurzen Strut-Länge baut der Vision schnell sehr guten Druck und Lift auf und man kommt somit schnell und ohne viel Pump-Arbeit aufs Foil. Das etwas tiefere Profil hilft in der Flugphase gerade noch nicht ganz so versierten Piloten, den Anströmwinkel schnell zu finden und den Wing nicht zu überziehen, um die Strömung nicht abreißen zu lassen. Gerade im unteren und mittleren Windbereich besticht der Hawaiianer mit ausgezeichnetem Handling und reagiert sehr direkt auf alle Impulse. Die neuen Handles gefallen uns sehr gut. Sie sind zwar nicht ganz so hart und direkt wie die der Unit oder der Vayu, der leichte Flex macht die Vision-Griffe in Verbindung mit der Gummierung und dem geringen Durchmesser aber sehr angenehm greifbar. So gehören sie zu den komfortabelsten harten Handles auf dem Markt. Komfortabel gepolstert ist auch die extra steife Fronttube-Handle. Sie ist aber auch recht eng geschnitten, sodass man sich mit großen Händen oder im Winter mit Handschuhen schon etwas hineinzwängen muss. Völlig zwanglos funktionieren dagegen alle Kurse, wobei vor allem Höhelaufen ein echtes Faible des Hawaiianers ist. In der Halse lässt sich der Vision gut führen und fliegt sehr ruhig durch das Manöver. In der Wende lassen sich die Unit oder die zwei Vayu, alle mit einer schmaleren Strut ausgestattet, etwas leichter durch den Wind drücken. Auch auf der Welle merkt man, vor allem im oberen Windbereich, dass die vollere Leading Edge beim Abreiten etwas weniger agil ist als die hier mit weniger Profil geschnittenen Wings. Sehr gut funktioniert der Flex des Cabrinha-Designs. Starke Böen werden dadurch abgefedert und der Flügel fliegt ruhig und unbeeindruckt weiter auf seinem Kurs. Auch in der Luft behält man damit leicht die Kontrolle und kann so voll und ganz den Ausblick genießen.
Für wen?
Mit dem Vision sind Freerider auf dem richtigen Pfad, die einen leichten, druckvollen Wing mit sehr guten Handles suchen, der dazu noch top Durchblick nach Lee bietet. Vor allem Freestyler wird diese gelungene Mischung sicher ansprechen. In der Welle sind wir auf den aktuellen Mantis gespannt, da hier schon der letztjährige glänzen konnte.
Testnoten
PLUS
- guter Lift
- Speed
- Höhelaufen
- Handles
MINUS
- Leading-Edge-Handle recht eng
Specs & Facts:
Wing: CABRINHA Vision
Testgröße: 4.0 qm
Weitere Größen: 2.0, 2.5, 3.0, 3.5. 4.5, 5.0, 6.0, 7.0, 8.0 qm
Preis: 999 Euro
Wing Span*: 3,09 m
Strut*: 1,64 m
Gewicht*: 2,33 kg
Griffe: Leading Edge: 1, Strut: 2
Fenster: ja
Lieferumfang: Reparatur-Set
Leash: mit Klett- und Einhandverschluss
Kammersystem: eine Luftkammer mit Bajonettventilen
Abstimmung: mittelhart/hart
Kammersystem: eine Luftkammer mit Bajonettverschluss und Entlüftungsventil
*Messwerte der Redaktion
Weitere Infos vom Hersteller zum Produkt: https://www.cabrinha.com/products/vision
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